Stellen Sie sich folgendes vor:
Ein nasser Schwamm liegt auf dem Tisch. Sie drücken ihn mit der flachen Hand zusammen. Wasser fließt heraus. Sie lassen den Schwamm wieder los. Er saugt das Wasser wieder auf. Genau so funktioniert die Ernährung der Bandscheibe: Die Wirbelsäule wird belastet. Die Bandscheibe kommt unter Druck.
Flüssigkeit wird aus der Bandscheibe ausgequetscht
und mit der Blutbahn abtransportiert. Die Wirbelsäule
wird entlastet (sie legen sich hin). Die Bandscheibe
saugt sich mit frischer, nährstoffhaltiger Flüssigkeit wieder voll.
Wie ernährt sich die Bandscheibe?
Eine gute Bandscheiben-Ernährung setzt also einen
Wechsel von Be- und Entlastung der Wirbelsäule voraus. Stundenlanges Sitzen bedeutet "Hunger" für die Bandscheibe. Die gleiche Situation würde natürlich auch bestehen, wenn ein Mensch über lange Zeit nur im Bett liegt. Übrigens hungern die Bandscheiben eines Astronauten, solange er im Weltraum ist. Wie im Bett fehlt die ausquetschende Belastung.
Die dritte mögliche Ursache der BS-Degeneration
ist:
Die Überlastung der Bandscheibe bei schwachen
Rückenmuskeln.
Um Missverständnissen vorzubeugen:
Hoher Druck in der Bandscheibe durch Wirbelsäulen-
Belastungen bei schwerem Heben – oder beim Krafttraining – sind keine Überlastungen der Bandscheibe,
im Gegenteil: die Bandscheiben werden ausgequetscht, sie saugen sich anschließend wieder voll.
So ernähren sie sich.
Schwache Rückenmuskeln können die Wirbelsäule
nicht so stabilisieren, wie es nötig ist. Bei Belastung -
insbesondere beim Heben von Gewichten, für welche
die Muskulatur zu schwach ist – und das können bei
Trainingsmangel schon geringe Gewichte sein –
kommt es zu einer Verschiebung von Wirbeln gegeneinander. Man spricht von Scherbelastungen der Wirbelsäule.