Welche WS-Formen machen am häufigsten Beschwerden?

Die Literatur beantwortet den Zusammenhang zwischen WS-Form und Schmerzhäufigkeit nicht eindeutig.

Der Zusammenhang zwischen WS Form und Beschwerden ist nicht eindeutig

Einige Studien sehen keinen Zusammenhang zwischen Beschwerden in Abhängigkeit von der WS- Form, andere sehen ihn. Mag sein, dass in diesen Studien nur die WS-Form beurteilt wurde, nicht jedoch der Muskelstatus. Unter diesem Vorbehalt kommt die Mehrzahl der Studien zu folgendem Ergebnis:

Bei der idealen WS-Form (Typ A) wird am seltensten über Beschwerden geklagt. In der Reihenfolge der zunehmenden Beschwerdehäufigkeit folgen

  • die langgezogene Brustkyphose (Typ B)
  • der Hohl-Rund-Rücken (TypC)
  • der Flachrücken (Typ D)

Beim Flachrücken (Typ D) ist wahrscheinlich der Wegfall der stoßdämpfenden S-Form von Nachteil. Bei der idealen S-Form stehen in jedem Bandscheibenfach die Grund- und Deckplatten der angrenzenden Wirbelkörper etwa parallel zueinander. Dies ermöglicht eine ideale Druckübertragung.

Formabweichungen verfestigen sich mit dem Alter

Jede Formabweichung bewirkt eine ungleichmäßige Druckübertragung. Entweder werden die vorderen oder die hinteren Abschnitte der Grund- und Deckplatten der Wirbelkörper stärker belastet. Vor allem während des Wachstums, wo die Grund- und Deckplatten knöchern noch nicht gefestigt sind, aber auch beim Erwachsenen kann die ungleiche Druckbelastung zur Verformung der Wirbel führen.

Formabweichungen in der Jugend sind von der Beweglichkeit her meist ausgleichbar. Mit zunehmendem Alter kommt es zu einer nicht mehr korrigierbaren Verfestigung der WS.

Jede Abweichung von der Norm verlangt mehr muskuläre Haltearbeit

Jede Formabweichung vom Idealzustand bedeutet vermehrte Haltearbeit für die Rückenmuskulatur. Dies kann Muskelschmerzen auslösen.

Nach meiner Erfahrung ist ein optimal gekräftigtes Muskelkorsett meistens in der Lage, auch ausgeprägte WS-Fehlformen beschwerdefrei zu stabilisieren.