Warum ist der Muskel exzentrisch um 40% stärker?
Erinnern wir uns an die Physik: überall, wo sich Massen gegeneinander bewegen, entsteht Reibung. Bei der Muskelkontraktion kriechen die oben beschriebenen Aktin- und Myosin-Filamente ineinander, d.h. Massen verschieben sich gegeneinander. Für sich allein betrachtet sind diese Massen zwar winzig, in der Summe jedoch erheblich.
Im übrigen kann man die Reibung im Muskel über sensible Mikrophone hörbar machen.
Bei der konzentrischen Kraft – positive Arbeit – Gewicht anheben, entsteht Reibung, die vom Muskel überwunden werden muß. Diese Reibung reduziert die Muskelkraft. Demzufolge ist die konzentrische Kraft die schwächste des Muskels.
Bei der Isometrie – Gewicht in einer bestimmten Position haltenbewegt sich nichts im Muskel. Es entsteht keine Reibung. Demzufolge ist die isometrische Kraft größer als die konzentrische. Ein Plus von 20%.
Bei der exzentrischen Kraft - negative Arbeit - Gewicht absenken, entsteht wieder Reibung, weil die Filamente auseinander gezogen werden. Jetzt addiert sich die Reibung zur Muskelkraft hinzu. Demzufolge ist die exzentrische Kraft die stärkste: ein Plus von 40%.