Muskelschwund

Das Altern ist nicht schuld sondern fehlendes Krafttraining

Der Muskelschwund ist keine zwangsläufige Folge des Alterns, sondern des Trainingsmangels. Lesen Sie dazu bitte nochmals das Kapitel Die Gesetzte der Muskelaktivität und betrachten Sie die Abbildung "Trainings-Widerstand = Intensität". Hier ist die Aktivierung von Ausdauer- und Kraftfasen dargestellt in Abhängigkeit vom Trainingswiderstand. Kraftfasern werden erst aktiviert oberhalb unserer 50% Wasserscheide. Wenn ein Muskel bzw. die gesamte Körpermuskulatur nicht regelmäßig und lebenslang im Kraftbereich belastet wird, registriert der Körper, dass die Kraftfasern nicht gebraucht werden. Nichts ist so konsequent wie die Biologie: was nicht gebraucht wird, wird abgebaut. Werden die Kraftfasern also nicht regelmäßig gebraucht, schwinden sie. Muskelbiopsien bei nicht Krafttrainierten Menschen zeigen fast keine Kraftfasern mehr.

bis zu 50% Verlust an Muskelmasse

Weil die gesamte Muskulatur zu etwa 50% aus Kraftfasern besteht, verliert der nicht Kraft - Trainierte bis zu seinem 70. Lebensjahr bis zu 50% seiner Muskelmasse.

Muskelschwund verursacht Knochenschwund

Weil die Kraftfasern ihre hohe Spannungen auf den Knochen übertragen, was wiederum für die Erhaltung des Knochens erforderlich ist, schwindet der Knochen parallel zum Muskel. Die Osteoporose ist Folge des Muskelschwundes. Lesen sie dazu bitte auch das Kapitel Osteoporose unter "Direkt zu ihrem Problem". Folgende Beobachtungen stützen das Argument, dass Muskelschwund keine Folge des Alterns ist:

Auch in hohem Alter ist der Muskel trainierbar







2 Wochen Gips - 25% Kraftverlust

  • Auch im hohen Alter ist der Muskel trainierbar. In einem Altersheim in Boston wurde mit durchschnittlich 90 jährigen Krafttraining für die Oberschenkel durchgeführt. 3 Monate lang wurde 3-mal pro Woche trainiert. Der durchschnittliche Kraftzuwachs betrug 174%. Die Zunahme an Muskelmasse betrug 9%. Was im Alter wieder aufgebaut werden kann, wurde zuvor durch Trainingsmangel verloren und nicht durch das Altern.
  • Bei Schwerarbeitern, die alle die gleiche Tätigkeit verrichten, wurde die Kraft und die Masse des Arm-Bizeps verglichen. Es bestand kein Unterschied zwischen 25 - und 65 - jährigen. Die muskuläre Belastung bestimmt also die Kraft und die Masse und nicht das Alter.
  • Auch bei jungen Menschen schwindet der Muskel, wenn die Belastung fehlt. Der Oberschenkel eines eingegipsten Beines, das zudem nicht belastet wird (2 Gehstützen) verliert bereits nach 2 Wochen 25% seiner Kraft.

Fett statt Muskeln, Kreuzschmerzen

Abbildung degenerierter Rückenmuskel

Ein Muskelschwund am Oberschenkel ist leicht erkennbar. Man hat den Vergleich zur Gegenseite. An der Wirbelsäule hat man keinen Vergleich. Den Muskelschwund spürt man durch Kreuzschmerzen. Man kann ihn allerdings im Kernspin sehen.

Muskelschwund durch Schonung wegen Schmerzen ist keine Sonderform, sondern lediglich ein schmerzbedingter Trainingsmangel.

Ohne Beeinflußbarkeit durch den Willen scheint es noch eine "reflektorische" Muskelhemmung zu geben. Oft fällt in Kernspinaufnahmen auf, daß eine isolierte fettige Degeneration der Rückenmuskulatur vorliegt genau auf der Höhe und der Seite eines Bandscheibenvorfalles.