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Spezielle Medikamente gegen Osteoporose

Ich persönlich rezeptiere keine Medikamente bei Osteoporose. Nicht etwa deswegen, weil ich sie nicht für notwendig erachte, sondern weil ich die Auswahl der Medikamente, ihre Dosierung und eventuelle Laborkontrollen den darauf spezialisierten und erfahrenen Kollegen überlasse, z. B. den internistischen Endokrinologen, den Gynäkologen und Orthopäden, die sich darauf spezialisiert haben. Ich informiere Sie hier kurz über die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten.

Hormone (Östrogene, Gestagene) Warum hormonelle Substitution im Klimakterium?

Hauptgrund:
Behandlung klimakterischer Beschwerden wie Zyklusstörungen, Hitzewallungen, Schlafstörungen, Nervosität, depressive Verstimmung. Eine langfristige Therapie verhindert wahrscheinlich den Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit und degenerative Gehirnerkrankungen wie Morbus Alzheimer.

Nebengrund:
Verhinderung des Knochenabbaus durch den natürlichen Abfall von Östrogen in und nach der Menopause.

Behandlungsdauer:
Bei klimakterischen Beschwerden 3 - 5 Jahre. Zur Vorbeugung von Knochenschwund mindestens 8 - 10 Jahre.

Akzeptanz der Hormontherapie:
Etwa jede vierte Frau beginnt mit dieser Therapie. Die Abbruchrate liegt im ersten Jahr bei 50 %. Etwa jede 10. Frau hält die Therapie über 5 Jahre durch.

Risiko der Hormontherapie:
Eine langfristige Östrogen- oder Östrogen-Gestagen-Behandlung erhöht das Brustkrebs-Risiko erheblich. Auch das Risiko von Ovarialkarzinomen steigt. Das National Institute of Environmental Health Sciences / USA hat die Hormonersatztherapie als karzinogen bewertet. Andererseits weisen Studien darauf hin, dass die Hormonersatztherapie das Risiko eines Dickdarmkrebses vermindert.
Bezüglich des Wirksamkeitsnachweises nach höchstem internationalen Standard und unter Berücksichtigung möglicher Nebenwirkungen besitzt die Hormonbehandlung die Note 3-.

Was tun?
Zum einen ist der Östrogenabfall in der Menopause ein ganz natürlicher Vorgang, siehe dazu auch
Knochenwachstum: Unterschied zwischen Jungen und Mädchen?

Zum anderen sollten Hormone wegen den genannten Krebsrisiken nicht bis zum Lebensende genommen werden.
Außerdem ist nachgewiesen, dass die durch Hormone bewirkte Knochendichte wieder verloren wird, wenn die Hormone abgesetzt werden.

Meine Meinung:
Eine kurz bis mittelfristige Hormontherapie zur Behandlung von klimakterischen Beschwerden ist sinnvoll und gerechtfertigt.
Zur Vermeidung von Knochenschwund gibt es eine natürlichere Methode: die mechanische Belastung und Stimulation des Knochens durch Krafttraining. Gemeinsam mit Ihrem Gynäkologen müssen Sie jedoch selbst entscheiden.

Calcitonin
Calcitonin ist ein Hormon, das in der menschlichen Schilddrüse produziert wird. Es kann auch synthetisch hergestellt werden. Lachscalcitonin gibt es als Nasenspray. Es hemmt spezifisch die Aktivität der knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten). Als wichtiger Nebeneffekt wirkt es als Schmerzmittel bei schleichenden Zusammenbrüchen von Wirbelkörpern. Bezüglich des Wirksamkeitsnachweises nach höchstem internationalen Standard besitzt nasales Calcitonin die Note 2.

Calcium und Vitamin D
Beide sind im engeren Sinne keine Medikamente, sondern Nahrungsergänzungsmittel. Sie wurden bereits besprochen
Sonne und Calcium für gesunde Knochen

Bezüglich des Wirksamkeitsnachweises nach höchstem internationalen Standard besitzt die Kombinationsbehandlung von Calcium plus Vitamin D die Note 1.

Fluoride
Fluoride stimulieren die knochenaufbauenden Zellen (Osteoblasten). Die positive Wirkung von Fluoriden ist trotzdem in der wissenschaftlichen Literatur immer noch umstritten, obwohl diese Medikamente in Deutschland bereits seit über 20 Jahren zugelassen sind. Nach heutigem Stand enthält die Literatur mehr positive als negative Ergebnisse. Bezüglich des Wirksamkeitsnachweises nach höchstem internationalen Standard besitzen Fluoride die Note 2.

Biphosphonate
Biphosphonate hemmen die knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten). Bezüglich des Wirksamkeitsnachweises nach höchstem internationalen Standard besitzen die Medikamente Fosamax , Actonel und Diphos die Note 1+.

Zusammenfassung der medikamentösen Osteoporose-Therapie:

Medikamente ersetzen nicht die Knochen erhaltende Wirkung von mechanischen Belastungsreizen durch intensives Krafttraining. Sie modulieren seine Wirkung. Werden die Medikamente abgesetzt, geht ihr Nutzen wieder verloren.

Calcium plus Vitamin D
Zur Vorbeugung und als Basistherapie:
Beide werden bei ausgewogener Ernährung und normaler Sonnenexposition (Solarium im Winter!) natürlich zugeführt.
Unter Umständen ist eine medikamentöse Zufuhr erforderlich.
Wirksamkeitsnachweis: Note 1.

Hormone (Östrogen, Gestagen)
Sie sind kurz- bis mittelfristig sinnvoll primär zur Behandlung von klimakterischen Beschwerden, und weniger geeignet zur Behandlung der Osteoporose. Wirksamkeitsnachweis: Note 3-.

Biphosphonate
In der Behandlung der Osteoporose haben die Medikamente Fosamax, Actonel und Diphos einen Spitzenplatz im Wirksamkeitsnachweis: Note 1+.

Fluoride
In der Behandlung der Osteoporose liegen die Fluoride auf dem 2. Platz im Wirksamkeitsnachweis: Note 2.

Calcitonin
Es wird in der Behandlung der Osteoporose selbst weniger eingesetzt. Wirksamkeitsnachweis: Note 2.
Als Schmerzmittel bei schleichenden Zusammenbrüchen von Wirbelkörpern wirkt es gut.

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